Kunstverein Hannover, Hannover
Akinbode Akinbiyi - Manchmal heißt verloren sein gefunden werden
Ausstellung vom 11.11. bis 25.02.
Akinbode Akinbiyi ist ein ausgezeichneter Fotograf. Er ist nicht nur Träger der Goethe-Medaille und des Bundesverdienstkreuzes, kürzlich wurde ihm auch der Hannah-Höch-Preis 2024 für sein Lebenswerk verliehen.
Er ist nicht nur Fotograf, sondern auch Autor, Dichter, Dozent und Chronist. In seiner Fotografie ist es das Alltägliche, das Flüchtige, das ihn interessiert. Mit seiner analogen Rolleiflex-Kamera durchstreift er das, was als urbanes Dickicht bezeichnet werden könnte, und er fängt Momente, Situationen, Augenblicke ein; er porträtiert das Dazwischen — Gesten, Situationen, Augenblicke in sozialen und oft städtischen Strukturen.
Für die Einzelausstellung im Kunstverein Hannover ist Akinbiyi fast ein Jahr lang immer wieder zwischen Berlin, wo er seit 30 Jahren lebt, und der niedersächsischen Landeshauptstadt hin- und hergereist, seine Kamera stets dabei. Der Künstler durchstreifte dabei städtische Bereiche, die ihn interessierten oder die er zufällig entdeckte.
Er wandert betont langsam durch Gewimmel, durch die scheinbare Trivialität des Alltags in seiner Hektik, Anonymität und Individualität. Hier macht er Übersehenes sichtbar und deckt auf, was im Verborgenen liegt. Das Festgehaltene hat er in Kapitel geteilt, in Zusammenstellungen, die weitaus mehr als Sammelmappen sind. Sie sind Koordinatensysteme und als Ergebnis künstlerischer Kartografierung zu lesen, räumlich und zeitlich strukturiert.
Akinbiyi ist ein Meister der Street Photography, der uns mit dem beschenkt, was ohnehin da ist. Wir sehen es nur nicht (mehr).
Akinbode Akinbiyi
1946 geboren in Oxford, England. Schule und Studium in Nigeria, England und Deutschland. B.A. in Anglistik an der Universität Ibadan und Studium der Deutschen Sprachwissenschaft in Heidelberg. Seit 1977 freiberuflicher Fotograf. 1987 STERN Stipendium für Reportage in Lagos, Kano und Dakar. 1993 Mitbegründer von UMZANZSI, einem Kulturzentrum im Clermont Township in Durban, Südafrika. Mitinitiator und Mentorenschaft bei den vom Goethe-Institut Nigeria organisierten Centers of learning for photography in Africa, Ko-Kurator der Bamako Biennale für Fotografie 2001, 2003, 2019 und 2022. Akinbiyi lebt und arbeitet in Berlin.
Zu den Ausstellungen des Künstlers zählen:
New Photography 2023, MoMA, New York, 2023 (G*), Triennale der Photographie Hamburg, 2022 (G), Six Songs, Swirling Gracefully in the Taut Air, Martin Gropius Bau, Berlin, 2020 (S), The Faculty of Sensing. Thinking With, Through, and by Anton Wilhelm Amo, Kunstverein Braunschweig, 2020 (G), Paranoia TV, steirischer herbst Graz, 2020 (G), Learning from Athens, documenta 14, 2017 (G), Three Photographers/Six Cities, Philadelphia Museum of Art, 2016 (G), Adama in Wonderland, Goethe-Institut Johannesburg, 2013/14 (G), DakÁrt, Dakar, 2009 (G), Tales from a Globalizing World, u. a. in Brüssel, Dhaka, Genf und Kairo, 2003–2007 (G), Africa Remix, Düsseldorf, London, Paris, Tokio, Stockholm und Johannesburg, 2004–2007 (G), Sea Never Dry, Museum für Völkerkunde Dresden, 2005 (G)
* G = Gruppenausstellung
S = Soloausstellung
Die Ausstellung wird unterstützt durch die Stiftung Kunstfonds und die Stiftung Niedersachsen und das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur.
Der Kunstverein wird vom Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover institutionell gefördert. Strukturelle Förderung erhält er außerdem von der Hannover Rück Stiftung.
Das Vermittlungsprogramm wird gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, die VGH Stiftung, die Lotto-Sport-Stiftung, die Stiftung Hannoversche Volksbank und die Sparkasse Hannover.
Öffnungszeiten
Di-Sa 12-19 Uhr, So 11-19 Uhr
Anschrift
Kunstverein Hannover
Sophienstraße 2
30159 Hannover
Nahverkehr
H Kröpcke / Linie 1 bis 9, 11
H Aegidientorplatz / Linie 1, 2, 4, 5, 6, 8, 11
H Thielenplatz / Bus 100, 121, 128, 134, 200
Barrierefreiheit
Zugang barrierefrei / Aufzug Seiteneingang rechts
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von Kunstverein Hannover